יום חמישי, 30 באוגוסט 2012

Fünf Minuten mit Arie Kizel über das Deutschalndbild in israelischen Schulbüchern

Herr Kizel, die Deutsch-Israelische Schulbuchkommission, die Empfehlungen zur Darstellung beider Länder in Schulbüchern gibt, hat ihre Arbeit wieder aufgenommen. Was erwarten Sie sich davon?
Auf jeden Fall sollte die Kommission einen Blick in israelische Schulbücher werfen, um nachzusehen, wo die Lerninhalte über deutsche Geschichte aufhören.

Wie ist denn der jetztige Stand des Deutschalndbildes?
 Alles, was nach 1945 geschah, darüber wird so gut wie gar nicht berichtet. Es gibt eine Tendenz, eine Linie von Bismarck über die Weimarer Republik bin hin zu Hitler zu ziehen. Das soll die Wahrnehmung von Deutschland formen. Themen wie Wiedervereinigung oder die Erinnerungskultur werden jedoch nur sehr kurz berührt. Das heißt nicht, dass der Holocaust nicht unterrichtet werden soll, aber es ist auch wichtig, darauf zu achten, dass es nach 1945 auch ein Deutschland gab.

Welche Auswirkungen hat das auf israelische Schüler?
 Sie bekommen nur einen Teil des Deutschlandbildes vermittelt und befinden sich in einer Zwickmühle - ihnen gefällt das moderne Deutschland. Viele von ihnen reisen dorthin, besonders nach Berlin. Und plötzlich fragen sie sich: Wie kann es sein, dass wir darüber nie etwas erfahren haben?

Wie kann dieser Teil der deutschen Geschichte ergänzt werden?
Wir müssen uns darüber klar sein, dass es mit Deutschland nach 1945 weiterging. Das sollte unterrichtet werden. Der Mauerfall, die Wiedervereinigung, das sind Ereignisse die man nicht einfach weglassen kann.



Jüdische Allgemeine, 29.10.2009

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